Dimitri Z. Manuilsky

sowjet.-ukrain. Staatsmann und Parteiführer; ukrainischer Außenkommissar 1943-1952 und bis 1953 stellv. Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der ukrainischen Sowjetrepublik; als Führer der ukrainischen Delegationen zu den internationalen Konferenzen der Nachkriegsjahre einer der hervorragendsten Vertreter aktueller Sowjetdiplomatie und -politik

* 1883 Sviatresk

† 1959 Moskau

Wirken

Dimitri Zacharowitsch Manuilsky wurde im Jahre 1883 als Sohn eines Dorfpopen und einer jüdischen Mutter in Sviatresk in Wolhynien geboren. Er bezog um die Jahrhundertwende die Universität Petersburg zum Studium der Geschichte und bestand die Prüfung als Geschichtslehrer. Bereits im Jahre 1903 wurde er Mitglied der im zaristischen Russland verbotenen Sozialdemokratischen Partei,für die er bereits im Jahre 1905 als Agitator auftrat. Wegen Beteiligung an der Kronstadter Revolte von 1906 wurde er verhaftet und zu Verbannung verurteilt, doch flüchtete er im folgenden Jahre ins Ausland. Von 1907-1912 hielt er sich in Paris auf, wo er an der Sorbonne Rechtswissenschaften studierte. Von 1912-1913 war er, mit illegaler Parteiarbeit betraut, wieder in Russland, mußte 1913 aber nach Finnland fliehen. Von dort kehrte er in den Tagen der Revolution vom Okt. 1917 nach Russland zurück und schloß sich den Bolschewiki an. 1919 war er Missionschef des sowjetischen Roten Kreuzes in Frankreich, wurde 1920 kurz interniert und war seit ...